
10 Tipps – Wie dein Hund Vertrauen aufbauen kann
Vertrauen zum Hund aufbauen.
Wie geht das am besten?
Fragst du dich, was du tun kannst, um das Vertrauen von deinem Hund zu gewinnen?
Ich zeige dir worauf es ankommt, damit dein Hund dir immer mehr sein Vertrauen schenkt.
Weißt du was total interessant ist?
Viele denken immer darüber nach, wie sie das Vertrauen ihres Hundes gewinnen.
Wichtig ist aber nicht nur Vertrauen zum Hund aufzubauen, sondern vor allen Dingen dafür zu sorgen, dass das auch wirklich so bleibt.
Es ist wie wenn man heiratet.
Schön, wenn man mal so weit ist.
Damit alles so bleibt muss man aber auch was für tun. 😉
Wie du das Vertrauen deines Hundes gewinnst
Hier erfährst du
Tiefes Vertrauen zum Hund braucht Zeit
„Vertrauen ist wie eine Pflanze.“
Kennst du den Spruch? Bestimmt.
So abgedroschen es auch klingt: Da ist ganz einfach was dran.
Erstes Grundvertrauen baut der Hund meistens schnell auf. Gefühl ab Tag eins. Oder Tag zwei.
Aber tiefes Vertrauen, so dass ihr euch immer aufeinander verlassen könnt brauch wirklich Monate, und in manchen Fällen Jahre.
Genau auf diese Art von Vertrauen kommt es an, wenn du dich auf deinen Hund sicher verlassen möchtest.
Egal wo du dich mit deinem Hund befindest.
Egal wen oder auf was ihr trefft.
Mach (dir) keinen Druck.
Oder vertrauenstechnisch wäre durchaus Luft nach oben.
So lange du dir Zeit lässt, und die „Vertrauenspflanze“ gut pflegst, hast du gute Chancen das echte Vertrauen deines Hundes zu gewinnen.
Was wichtig ist, damit dein Hund Vertrauen aufbaut
Es gibt keinen Trick, oder die perfekte Erziehungsmethode, mit der man innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen „das perfekte Vertrauen“ zum Hund aufgebaut hat.
Aber viele Erziehungsmethoden, die den Hund zum Funktionieren bringen.
Das Resultat eines dressierten oder unterdrückten Hundes wird dann oft mit Vertrauen verwechselt. Weil funktioniert ja irgendwie.
Merke dir also…
Eigentlich gewinnt man das Vertrauen des Hundes nicht durch Tipps.
Ganz wichtig!
Die meisten sind immer auf der Suche nach einem Masterplan.
Oder dem ultimativen Tipp zur Hundeerziehung.
Man will ja alles richtig machen.
Aber genau das ist meistens das Problem.
Die meisten Probleme mit dem Hund entstehen dadurch, dass Menschen Handlungsanweisungen befolgen, von denen sie die Auswirkungen gar nicht so genau kennen.
Ich gebe dir keine Tipps oder stupiden Handlungsanweisungen.
Sondern Hilfe zur Selbsthilfe.
Nur wenn du selbst einen guten Blick dafür bekommst, was dir und deinem Hund gut tut, wird er Vertrauen zu dir aufbauen.
10 Tipps, damit dein Hund dir vertraut
1. Liebevoller Umgang first!
Nicht nur first.
Ich meine very first!
Wenn mir eines immer wieder auffällt, dann die Tatsache, dass viele Menschen gar nicht so liebevoll mit ihrem Hund umgehen, wie sie glauben.
Ein Leinenruck hier, ein „Schimpferle“ dort, und tja…
Was soll man auch machen, wenn „Lieblingshund“ nicht weiter will, und man es verdammt nochmal eilig hat?
Spätestens dann wird „Lieblingshund“ halt durch die Gegend gezerrt.
Geht ganz gut. Mit der Leine. Aber ohne… egal. Nicht drüber nachdenken.
Je kleiner der Hund desto einfacher geht das ja auch.
So entsteht ein ständiges Kräftemessen. Aber kein echtes Vertrauen.
Das geht mit einem Chihuahua.
Mit dem Labrador wird es schon deutlich anstrengender. 💪
Bei einem riesengroßen über 70 Kilo schweren Leonberger ist dann zwangsläufig Schluss. Da muss man sich was anderes überlegen.
Du ahnst es bestimmt.
Nicht nur der Mensch leidet darunter. Sondern auch der Hund. So entsteht ständiges Kräftemessen.
Ich sage deshalb immer:
Kann man machen.
Läuft halt auf gegenseitige Ignoranz hinaus, die irgendwann chronisch wird.
Will man genau das nicht, dann muss man sich ganz anders mit dem Hund auseinandersetzen.
Damit was er fühlt, und wie er die Welt wahrnimmt.
Nur dann baut der Hund echtes Vertrauen auf.
Viele Menschen leben eher neben ihren Hunden her, als mit ihnen zusammen.
Ist wie bei manchen Ehepaaren.
Man lebt halt noch zusammen.
So ist das ja nicht.
Aber viel mehr ist da nicht.
Wenn du das Vertrauen deines Hundes gewinnen (und behalten) möchtest, dann solltest du ihn grundsätzlich liebevoll behandeln.
Mein Rat? Wenn du überzeugt davon bist, dass du deinen Hund liebevoll behandelst, dann überlege wo du ihn noch liebevoller behandeln kannst.
Frage dich, was dein Hund fühlt. Was er von dir brauch.
Und ob du ihm wirklich alles gibst, was er brauch.
2. Zuhören, und zwar richtig! (Wie in der Ehe…)
Ja, ich weiß. Klingt merkwürdig. Ist aber die Wahrheit.
Ich hab da mal „Erkundigungen“ eingezogen. 😁
Die Scheidungsrate in Deutschland beträgt ungefähr 40%.
Laut dem auf glückliche Paare spezialisierten Psychologen John Gottman liegt der Hauptgrund dafür gar nicht in „unüberbrückbaren Differenzen. Wie in Scheidungsurteilen oft angegeben.
Der Grund dafür ist noch viel profaner!
Er liegt in gescheiterter Kommunikation.
Die geht nämlich den „Differenzen voraus.“ Immer!
Er hat sogar ein Modell entwickelt, mit dem er Trennungen anhand des Kommunikationsstils vorhersagen kann.
Keine Angst. Zum Glück „sind Hunde da nicht so“.
Die bleiben quasi unglücklich „zwangsverheiratet“. 😁
Wer die Papiere hat, hat den Hund. Und das bleibt so. Fertig.
Wenn du jetzt beruhigt bist, weil dein Hund sich nicht scheiden lassen wird, und die Leine funktioniert, können wir das so stehen lassen.
Aber wenn du möchtest, dass dein Hund Vertrauen aufbaut, und sich freiwillig an dir orientiert, musst du dafür sorgen, dass ihr euch versteht.
Und dass ihr vernünftig auf Augenhöhe miteinander kommuniziert.
Niemand sollte das Gefühl haben auf taube Ohren zu stoßen.
Du nicht. Aber ganz wichtig:
Dein Hund auch nicht.
Nur Hunde die verstanden werden, und in ihren Menschen ein erreichbares Gegenüber wahrnehmen bauen echtes Vertrauen auf.
3. Dein Hund wird dir erst vertrauen, wenn du ihn verstehst.
Spätestens jetzt weißt du, wie unglaublich wichtig es ist, den Hund zu verstehen.
Hunde fühlen alles. Wut, Angst, Freude, Unsicherheit. Sogar Trauer.
In dieser Hinsicht sind sie wie wir Menschen. Aber! Sie denken anders. Und sie sprechen anders.
Weil dein Hund anders spricht, musst du ihn verstehen lernen.
Und zwar genauestens!
Viele Menschen leben eher neben ihren Hunden her, als mit ihnen zusammen.
Das ist wirklich wie mit Ehepaaren.
Kleines Beispiel:
Nennen wir sie mal Walter und Elise.
Elise:
„Wo der Walter is?
Ick hab ehrlich keene Ahnung.
Ick wusste jar nich, dass der schon wieda weg is.
Watt soll’s.
Is mir auch piep ejal.
Ick diskutier da ja nich mehr.
Seit zwanzig Jahren schon nich mehr.
Nur wo mein Jeltbeudel is würde ich jerne mal wissen. Der hat joar nischt jesagt, der Walter.“
(Vielleicht hat er schon was gesagt. Vielleicht hört sie ihm aber „joar nisch“ zu.)😊
Was ich bei Hunden oft beobachte, dass sie alles erdenkliche versuchen, um mit ihren Menschen in Kontakt zu kommen. Aber die verstehen den Hund nicht.
Heraus kommt das gleiche, wie bei Walters liebreizender Elise.
Es funktioniert (irgendwie).
Aber irgendwie auch nicht. Das ist nicht nur bei Menschen so.
Möchtest du, dass dein Hund Vertrauen aufbauen kann, solltest du dich von „Walter und Elise“ inspirieren lassen. Aber nicht im positiven Sinne! 😁
4. Zwing deinem Hund nichts auf.
Folgender Sachverhalt.
Natürlich wieder bei Elise.
„Ick bin janz ehrlich. Der Suse ihre Haare würde ich jerne mal betüdeln. Die sind nämlich so schön. Sooo schön. Ick komm joar nich mehr klar! Ditt Problem is nur… Die will nich so jerne, die Suse!“
Na datt jeht ja mal jar nich, oder!? 😁
Nee. Mal ganz im Ernst:
Was schlägst du vor?
Vermutlich, dass man die Finger von „der Suse ihre Haare“ lassen sollte. Egal wie toll die sind.
Genau so ist es bei Hunden.
Will dein Hund nicht gestreichelt werden, lass einfach gut sein.
Egal von wem.
Das gleiche gilt auch für andere Situationen.
Für Situationen, die dein Hund nicht mag, oder vor denen er sogar Angst hat.
Willst du das Vertrauen deines Hundes gewinnen, ist die Voraussetzung dafür, dass du ihm nichts aufzwingst.
Weder Hunde, noch Wölfe haben für so was Verständnis.
Und Suse auch nicht. 😉
5. Schüchtere deinen Hund niemals ein.
Schüchterst du deinen Hund ein, funktioniert er (erstmal). Nicht weil er dir vertraut, sondern ganz einfach, weil er Angst vor dir hat. Dazu gehört so viel mehr, als man auf den ersten Blick annimmt.
Ein Hund der immer wieder eingeschüchtert wird, verliert nicht nur das Vertrauen zum Menschen. Sondern auch sein Selbstvertrauen.
6. Mach keinen auf „Rudelführer“.
Was Hunde brauchen? Ist doch klar. Rütteldosen, Spritzpistolen, Leinenruck, Rippen zwicken.
Vor allen Dingen brauchen sie einen gescheiten Führer. Sonst nix.
Am besten ignoriert man den Hund den ganzen Tag lang. Sonst fühlt der sich noch wichtig.
Immer wieder werden“Unterordnungstaktiken“ als sinnvoll erachtet, weil das doch bei Wölfen und Hunden genau so läuft.
Dabei gilt es als wissenschaftlich erwiesen, dass es das dominierende Alphatier bei Hunden und Wölfen nicht gibt.
Und nie gab!
Wichtig für dich ist nicht die Frage, wie das wissenschaftlich aussieht.
Oder ob Hunde mit Wurfketten erschrecken, denn überhaupt noch „wölfisch ist“.
Sonder nur:
Was für eine Art von Beziehung möchtest du mit deinem Hund aufbauen?
Eine bei der dein Hund vor sich hin funktioniert? Weil er eingeschüchtert ist? Weil er Angst vor dir hat, und chronisch klein gehalten wird? Oder möchtest du, dass dein Hund dir vertraut? Wenn du möchtest, dass dein Hund sich entspannt (nicht gebrochen!) im Alltag bewegt, und sich freiwillig an dir orientiert, dann denk nicht mal dran. Folgende Wörter kannst du dann aus deinem Wortschatz streichen.
Alpha. Dominanz. Rudelführer. Unterordnung. Chef.
Alpha- und Dominanztheorien sind nicht nur völliger Quatsch.
Sondern jeder Schritt in diese Richtung zerstört das Vertrauen deines Hundes in Sekundenschnelle.
Und wie war das noch mit dem Vertrauen wieder aufbauen?
7. Vertrauen zum Hund aufbauen geht nicht mit Leckerlis.
Immer wieder wird verbreitet, Hundetraining das auf Belohnung basiert „stärkt das Vertrauen“.
Ich sage immer: Vertrauen zum Kunden, ist der Grund warum Frauen sehr gerne auf dem Kiez arbeiten. Je mehr Geld, desto höher das Vertrauen.
Kein Geld heißt dann aber auch: Keine Zeit für die Kunden.
Also Geld weg gleich Vertrauen weg? Oder wie?
Sorry, dass ich da so ehrlich bin.
Hundetraining mit „positiver Verstärkung“ hält Vertrauen auf Sparflamme.
Wie du auf der Über-Mich-Seite lesen kannst: Ich selbst bin vor vielen Jahren dem Irrglauben aufgesessen, Leckerlis zur „Verhaltensbildung und Verhaltenskorrektur“ seien ein gutes Mittel um Hunde liebevoll zu trainieren.
Klar ist es ein Unterschied ob du deinen Hund mit etwas bewirfst, oder ihm Leckerlis gibst.
Aber das System ist das Gleiche. Keine Kommunikation. Aber Kommandos. Was vom Hund kommt ist egal. Wichtig ist nur, wie er sich bewegt. Alles was er sagt wird ignoriert.
Es gibt nur „feiner Hund“ und „ich ignorier dich, wenn du was falsch machst“.
Beim „positiven Hundetraining“ wird der Hund zwar nicht aktiv verunsichert.
Aber passiv.
Denn gar nicht auf die natürliche Kommunkation des Hundes zu reagieren, ist auch eine Form der Verunsicherung. Die brauch man, weil ein Hund der weder unsicher, noch leckerliabhängig ist, nur bedingt „kooperiert“.
Sogenannte „trainingsfreudige“ Hunde (die eigentlich abhängig sind) machen, was der Mensch von ihm will.
Aber nur wegen der Belohnung. Der Hund rechnet sich aus, was sich lohnt, und was nicht.
Wenn sich was nicht lohnt hast du verloren. Echtes Vertrauen entsteht so nicht.
Nur immer ein Tauschgeschäft. Wie auf dem Kiez halt.
8. Zeige deinem Hund, dass er dazu gehört.
Hunde sind keine Influencer!
Sie wollen keine Likes und Follower, sondern echte und nachhaltige Aufmerksamkeit. Sie wollen vertrauensvolle Beziehungen, auf die sie sich verlassen können.
Zeig deinem Hund immer, dass er dazugehört.
Ein Hund der „tausend Tabuzonen“ hat und rumkommandiert wird, fühlt sich nicht dazugehörig. Sondern gegängelt. Das ist nicht nur die beste Voraussetzung für Probleme, sondern hindert ihn daran Vertrauen zum Menschen aufzubauen.
9. Was Vertrauen zwischen Hund und Mensch stärkt? Zuneigung!
Zuneigung ist wichtig. Und sie darf auch gerne gezeigt werden.
Ich rede nicht von „über den Kopf streicheln“, weil Pfiffi gerade fein war. Sondern von Zuneigung zeigen, weil’s schön ist. Weil du deinen Hund einfach lieb hast.
So machen Hunde das auch.
Untereinander. Und mit ihren Menschen.
Zeig, deinem Hund ehrliche Zuneigung. Es gibt viele Möglichkeiten das zu tun.
Das müssen keine großen Dinger sein.
Es kommt auf die Kleinigkeiten an. Die Streicheleinlage beim Spaziergang, Kontaktliegen auf dem Sofa. Mal ein kleines Geschenk. Vielleicht ein Knochen. Egal was. Je nach dem was dein Hund mag, und worüber er sich freut. Einfach echte Aufmerksamkeit, die dem Hund das Gefühl gibt, dass er dir wichtig ist.
In einem Rudel voller Wölfe oder Hunde ist grundsätzlich jeder wichtig. Es sei denn, er gehört nicht dazu.
Oder ist kurz davor „gegangen zu werden“. Jedenfalls sparen Hund (und Wolf) nicht damit, Familienmitgliedern Zuneigung entgegen zubringen.
Wer sich lieb hat, teilt sich sogar sein Zeug!
Follower und Likes aus anderen Wolfsrudeln brauchen die nicht. Die verteilen ihre Likes untereinander. Und sind ihre eigenen Follower.
10. Zeig deinem Hund, dass er dir vertrauen kann.
Es gibt viele Gründe für einen Hund dem Menschen zu vertrauen. Aber eben auch viele genau das nicht zu tun.
Das Hauptproblem besteht meistens darin, dass Hund und Mensch sich nicht richtig verstehen. Es ist wie bei Menschen. Man muss sich verstehen, um sich wirklich vertrauen zu können.
Übrigens: Nur weil man sich versteht, heißt das immer noch nicht, dass man sich auch vertraut.
Fazit:
Gib deinem Hund die richtigen Gründe, und er wird automatisch Vertrauen zu dir aufbauen. Achte darauf, dass du ihn zu nichts zwingst, und ihm immer das Gefühl gibst für ihn da und erreichbar zu sein. Zeige ihm ehrlich, wie sehr du ihn lieb hast. Und achte immer auf seine Signale. Kurzum:
Mach einfach alles dafür, damit dein Hund Vertrauen zu dir aufbauen kann.
Und ganz wichtig:
Mache das nicht durch oben genannte „Aussetzer“ zu nichte.
Denn wie du weißt:
Vertrauen ist schnell zerstört. Aber umso langsamer wieder aufgebaut.
Vergiss das nie.
Freue dich über das Vertrauen, das dein Hund dir jetzt schon entgegenbringt.
Da ist noch Luft nach oben? Dann weißt du ja jetzt, was du tun kannst, damit dein Hund noch mehr Vertrauen zu dir aufbaut. 😉
Wenn du dir den Expertenblick von außen wünscht, der mit dir zusammen schaut, was dich und deinen Hund ausmacht (und worin ihr besser werden dürft), kannst du mal schauen, ob mein Coaching für dich hilfreich ist.
Wer schreibt hier?

Hi. Ich bin Lina.
Hundepsychologin & Hundetrainerin.
Seit 11+ Jahren helfe ich Menschen dabei ihre Hunde besser zu verstehen.
In meinem Blog gebe ich dir Infos und Tipps zu allen Themen, die dich mit deinem Hund bewegen.
Hast du eine Frage, oder brauchst einen Tipp?
Dann schreib mir einen Kommentar.